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Mitgliederinfo Mai 2004

Ein umstrittenes Anti-Drogen-Programm namens "Narconon" sorgt in Wien für Diskussionen. Die Organisation wurde im Mai 2001 erstmals im U-Bahn-Gebiet Kagran durch den Verein "Sag NEIN zu Drogen" vorgestellt. Das Programm basiert auf den Technologien des umstrittenen Gründers der Scientology-Bewegung, L. Ron Hubbard (1811-1986). Narconon bietet drogenabhängigen Menschen eine drogenfreie Rehabilitationstechnologie an, die ihnen helfen soll, von ihrer Sucht loszukommen und drogenfrei zu bleiben.

L. Ron Hubbard beschäftigte sich in den 60er Jahren intensiv mit dem Gebiet der Drogenrehabilitation und entwickelte Methoden, um die mentalen und seelischen Auswirkungen von Drogen zu behandeln. Er führte auch umfassende Studien im Bereich von Vitaminen, Mineralstoffen und Ernährung durch, um den Entzug von Drogen für Abhängige erträglicher zu gestalten.

Trotz einiger Behauptungen über die Wirksamkeit von Narconon, darunter die Rettung von über 250.000 Drogenkonsumenten, hat das Programm seine Kritiker. Insbesondere der Elternkreis Wien äußert Bedenken und lehnt das Programm ab, da es auf den Lehren von Ron Hubbard basiert und von der Scientology Kirche unterstützt wird.

Der Stadtschulrat für Wien hat in einer Mitteilung vom 05. Mai 2004 alle Schulen in Wien vor Narconon gewarnt und betont, dass das Programm aus fachlichen und wissenschaftlichen Gründen nicht befürwortet wird. Die Angebote von Narconon im Bereich der Drogenhilfe, einschließlich Prävention an Schulen und Entzügen, werden daher abgelehnt.

Inzwischen verfolgt der Elternkreis Wien weiterhin seine Ziele und bemüht sich um Unterstützung und Mitgliederzuwachs. Trotz eines zwischenzeitlichen Angebots für ein Vereinslokal durch die MAG ELF konnte dieses aus finanziellen Gründen nicht angenommen werden, und die Vereinstätigkeit findet nach wie vor im Wohnzimmer der Familie Rohaczek statt.

Der Elternkreis Wien plant für den Herbst ein umfassendes Programm und lädt zu einem Elternseminar in Salzburg ein, das unter anderem Themen wie Co-Abhängigkeit, Leben mit Suchtkranken, Cannabiskonsum Jugendlicher und die rechtliche Situation in Österreich behandeln wird.

Während Narconon weiterhin Unterstützer findet, bleibt das Programm aufgrund seiner Verbindung zu Scientology und den wissenschaftlichen Bedenken umstritten. Die Debatte um die Drogenhilfe und Rehabilitation in Wien wird daher voraussichtlich fortgesetzt.